Sächsische Minister fordern Baustopp und Elbtunnel
5. April 2008
Nicht nur auf der Straße, sondern auch im Politikbetrieb mehren sich die Forderungen nach einem Baustopp am Waldschlößchen. Darüber informieren die DNN und die SZ am 04.04.2008 sowie die Leipziger Volkszeitung und die Freie Presse.
Sächsischer Staatsminister
für Wirtschaft und Arbeit,
Thomas Jurk
Er begrüßt die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass Bund, Länder und Gemeinden gleichermaßen an die Welterbekonvention gebunden sind. Darum sollte in der Diskussion um die Waldschlößchenbrücke eine welterbeverträgliche Elbquerung gefunden werden.
Die Worte der Kanzlerin sollten alle Beteiligten dazu veranlassen, inne zu halten und nicht durch Beton vollendete Tatsachen zu schaffen.
Die Welt habe Dresden beim Wiederaufbau der Frauenkirche unterstützt. „Jetzt können wir der Welt unseren Respekt zeigen“, fügte er hinzu.
Sächsische Staatsministerin
für Wissenschaft und Kunst,
Eva-Maria Stange
Ihrer Ansicht nach hat die UNESCO genügend Zeit und Raum gegeben, dass Sachsen in dem Konflikt einen Kompromiss finden kann. Zugleich begrüßte sie die Aussagen aus dem Kanzleramt.
Man sollte – jenseits von politischen Schlachten – ernsthaft abwägen, ob eine Tunnelvariante möglich ist. Bis dahin sollte tatsächlich ein Baustopp verhängt werden.
Die Ministerin sieht auch andere Konsequenzen für den Fall, dass die Elbestadt den begehrten Status einbüßt. „Man kann in Dresden 2010 kein Weltkulturforum veranstalten, wenn man eineinhalb Jahre zuvor den Welterbetitel aberkannt bekommt. Damit macht man sich lächerlich vor der Weltgeschichte“, sagte sie mit Blick auf ehrgeizige Pläne von Künstlern und Kulturpolitikern. Die UNESCO hatte erst ein Mal in der Geschichte der Welterbestätten den Status wieder aberkannt: im Jahr 2007 einem Naturschutzgebiet im arabischen Sultanat Oman.