Jetzt zugreifen – bevor es zu spät ist!
20. April 2008
Von Rolf Donnerhack
August der Starke verfolgte die Idee, die Elbe zu einem „Canale Grande“ inmitten von Stadt und Landschaft werden zu lassen. Diese Tradition barocker Hofkultur zwischen Schloss Pillnitz im Osten und Schloss Übigau im Westen ist über die Generationen hinweg gepflegt und fortentwickelt worden.
Die Wortschöpfung von der Unesco-Diktatur im Dresdner Elbtal stellt sich damit selbst ad absurdum. Diktatur allerdings kann man aufgreifen. Wer diktiert wem hier was und vor allem warum?
Die Vorgänge stimmen nachdenklich. Ist es für die am Brückenbau beteiligten Firmen so schwierig gewesen den Zuschlag zu bekommen? Komisch, dass immer die gleichen großen Fische die großen Happen schlucken, sprich die großen Aufträge bekommen. Obwohl doch europaweit ausgeschrieben wird. Welchen Grund mag es wohl haben, dass man auf Teufel komm raus Beton in den naturgeschützten, heiligen Boden der Waldschlößchenwiesen pumpt? Man munkelt, Herr Milbradt soll an der Eurovia Beton und Verkehrstechnik GmbH beteiligt sein (Amtsgericht: 14482 Potsdam, HRB13645, Handelsregister-Neueintragung 16.6.2000, 45 Einträge zu Niederlassungen und Zweigniederlassungen – Whouw!).
Herrscht hier in Dresden die Diktatur des Geldes, das wenige verdienen möchten? Würde den Menschen ein Licht aufgehen, wenn sich das bestätigen ließe? Vermutlich nicht. Wie schlimm muss man es treiben mit den guten Dresdnern, bis sie merken, dass sie Gefahr laufen einer gut geschmierten Propagandamaschine auf dem Leim zu gehen. Obwohl selbst am Bau beteiligte Firmen langsam die Katze aus dem Sack lassen: Der Bauablauf wird von der Weltweiten Stahlkrise gebremst. Kein Stahl für die Waldschlößchenbrücke im Jahr 2008. Das bestätigen unterrichtete Kreise um die Firma Stahl- und Brückenbau Niesky GmbH, die den Zuschlag für den Stahlbau erhalten hat. Warum also die Hektik?
Werden in Dresden wie schon früher in der Geschichte Deutschlands Menschen mit Falschmeldungen manipuliert und instrumentalisiert? Wo August der Starke die Idee verfolgte, die Elbe zu einem „Canale Grande“ inmitten von Stadt und Landschaft werden zu lassen, wollen einige Kur-Fürsten von heute die Elbe ausbauen und sich an diesem Original der Schöpfung vergehen. Danach verschwinden sie mit vollen Taschen auf irgendeine saubere, friedliche und stille Insel, die sie von unseren Steuergeldern bezahlen.
Wenn die Elbwiesen verspielt sind und die Beutel der Herren gefüllt – was werdet Ihr dann gewonnen haben? Warum – liebe Dresdner, wollt Ihr das zulassen?
Die Bundesregierung will einen Tunnelbau finanziell unterstützen. Keine Umweltverschmutzung, keine Verschandelung der Landschaft, Frieden im Land und: daran verdienen alle noch ein zweites Mal. Ein Tunnel wäre die Taube in der Hand! Jetzt zugreifen – bevor es zu spät ist!