Dresden, am 28. Mai 2008.
Wir wünschen dem neuen sächsischen Ministerpräsidenten alles Gute und insbesondere diplomatisches Geschick im Umgang mit der UNESCO beim Thema Welterbe Dresdner Elbtal.
Die UNESCO hat klar gesagt, dass als Kompromiss für eine Elbquerung am Waldschlößchen nur ein Tunnel in Frage kommt. Wird die Brücke weitergebaut, ist der Welterbetitel für Dresden verloren. Dresden wäre international blamiert. Die Waldschlößchenbrücke wäre ein dauerhaftes Symbol für Provinzialismus, Ignoranz und Kurzsichtigkeit.
Die von der UNESCO zu Recht angekündigte Aberkennung des Welterbetitels bedeutet einen erheblichen internationalen Imageschaden für die Stadt Dresden, aber auch für den Freistaat Sachsen und Deutschland.
Nachdem mit großer internationaler Unterstützung und Anteilnahme der erfolgreiche Wiederaufbau der Frauenkirche als Zeichen der Versöhnung weltweit gefeiert wurde, soll nun das Völkerrecht missachtet werden. Das wäre ein Skandal erster Güte, den hauptsächlich die CDU mit ihrer bisher kompromisslosen Politik zu verantworten hätte.
Wir erwarten von Ministerpräsident Stanislaw Tillich deshalb ein deutliches Signal an die UNESCO, den Beginn eines konstruktiven Dialoges und im Umgang mit der UNESCO einen Politikwechsel. Stanislav Tillich könnte so zum Beginn seiner Amtszeit unverwechselbar Profil zeigen, die tiefe Zerstrittenheit der Dresdner Bürgerschaft überwinden helfen und als Retter des Welterbes Geschichte schreiben.
Nachtrag
Mit einem offenen Brief wendete sich der Verein „Bürgerbegehren Tunnelalternative am Waldschlößchen e.V.“ am 29.05.2008 direkt an den neu gewählten Ministerpräsidenten Sachsens.