Pressemitteilung zu den Beschlussvorlagen der UNESCO
5. Juni 2008
Die heute in der Presse verkürzt wiedergegebene Meldung, dass das UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal möglicherweise doch auf der Roten Liste bleiben könne – zumindest bis nächstes Jahr – unterschlägt die Hauptaussage der Beschlussvorlagen der UNESCO und verzerrt die UNESCO-Aussage auf das Motto der Welterbezerstörer: „Die Brücke wird weiter gebaut und dann wird entschieden.“
Derartige Interpretationen sind irreführend.
Alle Wünsche oder Behauptungen, eine Brücke am Waldschlößchen sei welterbeverträglich, sind durch die Beschlussvorlagen der UNESCO gegenstandslos. Schon seit dem Aachener Gutachten, welches von irreparablen Schäden des Welterbes durch einen Brückenbau sprach, waren alle weiteren Beschlüsse des UNESCO-Komitees konsequente und logische Folgen dieser Feststellung.
Unsere Forderung an alle gegenüber der internationalen Völkergemeinschaft verantwortungsvoll handelnden Politiker der Stadt Dresden, des Freistaates Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland bleibt ein sofortiger Baustopp als positives Signal an die UNESCO-Tagung in Quebec. Der Konflikt kann und muss durch den einzig möglichen Kompromiss überwunden werden, indem unverzüglich ein Stadtratsbeschluss für den Tunnelbau getroffen wird.
Der Tunnel kommt den Befürwortern einer Straßenverbindung zwischen den Elbufern entgegen und berücksichtigt zugleich die städtebaulichen und naturschutzrechtlichen Belange. Nur durch den Tunnelkompromiss wird der drohende katastrophale Imageschaden für den Ruf Deutschlands als Kulturnation vermieden.