Und die UNESCO war doch informiert!?
1. Juli 2008
Eine Brücke wird nur beiläufig erwähnt
Am 06.01.2003 reicht Dresden das Dokument „Dresden Elbe Valley : Cultural Site : Nomination for inclusion on the World Heritage List [Dresdner Elbtal : Kulturstätte : Bewerbung um Aufnahme in die Welterbeliste]“ bei der UNESCO ein (pdf-Datei, 24.034 kB). Das untenstehende Bild ist diesem Dokument entnommen. Es zeigt einen Ausschnitt der Karte auf Seite 133. Der rote Kreis hebt die Stelle hervor, an der die Landeshauptstadt die geplante Brücke zumindest hätte andeuten müssen. Nichts davon ist zu sehen.
Die hellblau unterlegten Flächen markieren Gebiete, zu denen Bebauungspläne vorliegen.
In den Lageplänen der Bewerbung um den Welterbetitel ist die geplante Brücke nicht eingezeichnet.
Im Bewerbungstext heißt es auf der 86. Seite: „The representation of the traffic areas shows that no main traffic arteries are planned in the Elbe area, which would affect the townscape and landscape. [Die Darstellung der Verkehrsflächen zeigt, dass keine Hauptverkehrsadern im Bereich der Elbe geplant sind, welche das Stadt- oder Landschaftsbild beeinträchtigen würden.]“ Das drängt die Frage auf: Wenn der Verkehrszug Waldschlößchenbrücke – eine vierspurige Brücke, über die täglich 45.000 Fahrzeuge verkehren sollen – schon keine Hauptverkehrsader ist, was wäre dann eine?
Schaut man sich die gesamte Bewerbung etwas gründlicher an, findet man an verschiedenen Stellen Hinweise auf die geplante Waldschlößchenbrücke. Insofern ist es falsch zu behaupten, sie hätte keine Erwähnung gefunden. Unstrittig ist aber die Einschätzung, dass keine der Anmerkungen zur Waldschlößchenbrücke auch nur ansatzweise erklärt, dass es sich hier (neben der Carolabrücke) um das größte Brückenprojekt Dresdens in den letzten 100 Jahren handelt.
Die Angaben der Landeshauptstadt zur Waldschlößchenbrücke verschleiern die Größenordnung des geplanten Bauvorhabens.