Zwischen den Jahren
31. Dezember 2008
Was könnt uns Gott wohl Beßres schenken,
Als daß er unsrer Obrigkeit
Den Geist der Weisheit gibet!
Johann Sebastian Bach
Weihnachten …
ist eine Zeit, zurück zu schauen. Manch einer tut das in Dresden nicht ohne Bitterkeit: Viele kulturinteressierte Menschen, die sich um Dresdens Wohl sorgen, haben die Lokal- und Landespolitik in Sachen Waldschlößchenbrücke als arrogant und ignorant empfunden. Sie steht weniger einer Welt- oder Kultur-Metropole als einem Provinznest an. Selbst die Touristen sehen das bereits. – Nur unsere Entscheidungsträger brauchen wohl noch ein wenig Zeit, bis auch bei ihnen diese Erkenntnis reift.
Neujahr …
ist eine Zeit, nach vorn zu schauen. Eine Vielzahl von Dresdner Bürgerinnen und Bürgern tut das durchaus selbstbewusst und optimistisch: Sie haben gelernt, dass sie selbst Verantwortung für die Geschicke ihrer Stadt übernehmen müssen und können, wenn sie ihnen denn am Herzen liegen. War die Diskussion um das Welterbe und die Waldschlößchenbrücke zu etwas gut, dann wohl dazu. So wird manch einer unserer Entscheidungsträger lernen müssen, dass er sein Mandat nicht mit einem Parteibuch als Erbschein von seinem Vorgänger übernimmt; vielmehr ist sein Einfluss allein Ausdruck des Vertrauens, welches seine Wähler ihm schenken – oder entziehen.