Schlampiger Journalismus
6. Januar 2009
Eduard Zetera
ist einfach nur genervt
Ob die Dresdner Lokalpresse in der einen oder anderen strittigen Angelegenheit parteiisch ist, mag man glauben oder nicht. Als gesichert kann hingegen gelten, dass ihre Arbeitsweise zumindest nachlässig ist. Als Beleg für diese Einschätzung sei an die Frage, ob Dresden den Welterbetitel zurückgeben solle, oder an die unreflektierte Wiedergabe einer nachweislich falschen Presseerklärung der Stadt zur Fachklausur „Elbtunnel Dresden“ erinnert.
Nun haben wir ein neues Beispiel:
Am 02.01.2009 veröffentlichte die SZ Neujahrswünsche verschiedener prominenter Dresdner. Der Bergsteiger Götz Wiegand wurde zitiert mit: „… Dresden wünsche ich, dass der Bau des Stadions und der Brücke ein gutes Ende nehmen.“
Gute Freunde sind überrascht und fragen bei Götz Wiegand nach. Am 05.01.2008 sagt er dazu:
Meine Einstellung zur Brücke hat sich natürlich nicht geändert. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Tunnel die bessere Lösung gewesen wäre. Aber nun wird ja gebaut und ich glaube nicht, dass man realistisch gesehen daran noch was ändern kann. Also wünsche ich der Stadt wenigstens, dass die ganze Sache ein gutes Ende nimmt.
Wir erinnern die SZ mal an den Pressekodex des Deutschen Presserats. Dort heißt es unter Ziffer 3 zu Richtigstellungen:
Veröffentlichte Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art, die sich nachträglich als falsch erweisen, hat das Publikationsorgan, das sie gebracht hat, unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtig zu stellen.
Das heißt, die SZ ist zu einer Richtigstellung an gleicher Stelle und in gleicher Form verpflichtet. Da sind wir doch mal gespannt …