Bäume: Weg!
13. Januar 2009
Vor einem Jahr, am 15.01.2008, wurde die „Angelikabuche“ gefällt. Sie ist, wie kein zweiter Baum, zum Symbol für die Opfer geworden, welche die Sächsische Landesregierung beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Dresdens bereitwillig in Kauf nimmt. Ihre Fällung hat (wie auch die Fällung der Traubeneichen auf der Waldschlößchenstraße) vielen Dresdner Bürgern klar gemacht, dass Natur und Kultur Kategorien sind, in denen Verwaltungen nicht denken.
Verwaltungen setzen Verordnungen und Gesetze emotionslos durch. Sie folgen damit Richtlinien, welche ihnen die Politik vorgibt. Die traditionell wirtschaftsliberal geprägte Politik in Sachsen und Dresden macht genau diese Vorgaben. Bis heute. Die Politik wiederum folgt damit Vorgaben, welche ihr die Bürger als Wähler mit ihren Mehrheiten machen. Die Wähler in Dresden machen genau diese Vorgaben. Bis heute. Zuletzt bei der Wahl zur Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU). Aber wie lange noch?
Übrigens: Heute, am 13.01.2009, hat die Bundesregierung ihr „Konjunkturpaket II“ veröffentlicht. Damit will sie Deutschland zukunftsfest machen: 2.500 € gibt es für ein neues Auto, 100 € gibt es für jedes Kind.
Ein Auto ist also so viel wert wie 25 Kinder.
Ist das die Zukunft, die wir uns für unser Land wünschen?
Wer über diese Frage ein wenig nachdenken möchte, kann das gern am Donnerstag, dem 15.01.2009, ab 17:00 Uhr an einem kleinen Mahnfeuer am ehemaligen Standort der Angelikabuche tun.