Die Welterbebewegung begrüßt die Überlegungen, das Welterbegebiet Dresden unter einen zusätzlichen Schutz zu stellen. Allerdings sind wir der Meinung, dass diese Initiative verfrüht ist.
Auch uns ist klar, dass die jetzige Situation zum sicheren Verlust des Welterbestatus für Dresden im Sommer 2009 führen wird. Aber: Dresden kann bei entsprechendem politischem Willen aller Beteiligten auch jetzt noch das Welterbe aus eigener Kraft erhalten. Politische Situationen sind keine Naturgesetze sondern von Menschen gemacht und also auch durch den Menschen veränderbar.
Da die welterbeverträgliche Elbquerung mittels eines Tunnel, wie auch von offizieller Seite der Stadt zugegeben, technisch machbar ist und der Bund mit seinem Förderprogramm für UNESCO-Welterbestädten entstehende Zusatzkosten abfedern könnte, steht der Umwandlung in ein Volltunnelprojekt nur der politische Nichtwille von CDU und FDP und Teilen der PDS-Fraktion im Stadtrat entgegen.
Auch der Freistaat Sachsen als Vertragspartner der UNESCO – der Mehrkosten für den Leipziger Citytunnel in Höhe von 250 Mio. € bereitwillig übernahm – sollte es als seine selbstverständliche Pflicht ansehen, die Landeshauptstadt in dieser schwierigen Situation bei anfallenden Mehrkosten tatkräftig zu unterstützen.
Thomas Löser sagte in diesem Zusammenhang: „Ein Anruf von Frau Orosz an Herren Tillich würde genügen, um die verfahrene Kiste aus dem Schlamassel zu ziehen. Alle politischen Parteien, insbesondere CDU und FDP sind gehalten, die aufgerissenen Gräben innerhalb der Stadt aus eigener Kraft zuzukippen, um endlich eine welterbeverträgliche Elbquerung am Waldschlößchen und den Erhalt des Welterbes in Dresden zu erreichen. Wer jetzt das Welterbegebiet wahrhaft schützen will, muss zunächst alles für den Erhalt des Welterbes in Dresden tun.“