Der Erhalt des Welterbes ist sehr wohl möglich
3. April 2009
Bezug nehmend auf die gestrigen Äußerungen von Oberbürgermeisterin Helma Orosz hinsichtlich der Problematik des UNESCO-Welterbes in Dresden nimmt die Welterbebewegung wie folgt Stellung:
Frau Orosz erklärte: „… ein Tunnel sei aus Naturschutzgründen nicht genehmigungsfähig. Die UNESCO muss sich jetzt bewegen.“
Diese Aussagen haben mit ernstzunehmender Politik nichts mehr gemein. Nicht nur, dass die Aussage, ein Tunnel sei nicht genehmigungsfähig, schlicht nicht zutreffend ist (vgl. Stellungnahme des Fachrat Dresdner Welterbe) – sie stellt eine bewusste Fehlinterpretation des Urteils des Verwaltungsgerichts durch die Dresdner CDU dar. Auch die Aussage, die UNESCO „solle sich nun bewegen“, ist nicht hinnehmbar. Die UNESCO hat sich mit Gesprächsangeboten und mit der Verlängerung der Option „Rote Liste“ um ein weiteres Jahr bis zur Selbstverleugnung auf die Stadt Dresden zu bewegt. Das Verhalten der Stadt Dresden und des Freistaates Sachsen hingegen kann man nur als ignorant und stur bezeichnen.
Thomas Löser erklärte in diesem Zusammenhang:
Es wird der Dresdner CDU und Frau Orosz nicht gelingen, der Welt ein X für ein U vorzumachen. Die Aberkennung des Welterbetitels im Sommer 2009 in Spanien ist kein unvermeidliches Naturereignis, das plötzlich und unerwartet über uns kommt, sondern Folge eines ganz konkreten politischen Versagens. Die Verantwortlichen dieser Politik, die unserer Heimatstadt und der UNESCO riesigen Schaden zufügen, werden sich nicht aus der Verantwortung stehlen können.
Die weiterhin seitens der Dresdner CDU ohne Beweise vorgebrachte Behauptung, Welterbe und Brücke seien vereinbar, ist eine Farce und bedarf keiner weiteren Kommentierung.