Ein Weckruf für die Zukunft
24. Januar 2010
Wie Dresden sich selbst einholt,
ohne dabei aus dem Gleichgewicht zu geraten
Der Beschluss des Stadtrates zur Erarbeitung einer Elbtalschutzsatzung trifft in Bürgerinitiativen und Vereinen auf breite Zustimmung. Trotz Fortgang der Baustelle am Waldschlösschen und jahrelangem, bitteren Tauziehen zwischen Brückengegnern und städtischen Planern, atmen die engagierten Elbtalschutzgruppen auf. Grund ist das deutliche Bekenntnis des Stadtrates, eine breite öffentliche Beteiligung am Erarbeitungsverfahren anzustreben, wie es im Beschluss ausdrücklich hervorgehoben ist.
Das ist ganz im Sinne eines umfassenden Landschaftsschutzes für die ehemals als Welterbe eingetragenen Kulturlandschaft. Ein Signal für die Mitglieder der „Dresdens Erben“, die sich als Verein schon bei der Gründung das Engagement für einen sensiblen Umgang mit dem Elbtal und die aktive Bürgerbeteiligung an den Planungsprozessen auf die Fahnen schrieben. Der Verein startete mit Unterstützung der grünen Stadtratsfraktion eine Veranstaltungsreihe zum Thema – in Kooperation mit ähnlich orientierten Initiativen wie der Welterbebewegung, dem Entwicklungsforum und der Tunnelalternative am Waldschlösschen.
„Die Erarbeitung der Elbtalschutzsatzung bietet die Chance, große Teile der Bürgerschaft einzubinden und damit eine Identifikation mit dem Kulturlandschaftsraum Dresdner Elbtal und dessen besondere Wertschätzung zu fördern“, freut sich die Vorsitzende der Erben, Jana Knauth. Für sie ist der am Mittwoch im Rathaus stattfindende Vortrag auch ein symbolischer Beitrag als Weckruf an Dresdens Bürger, die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Dafür konnte der sich als integrierende Aktionsgruppe definierte Verein einen ausgewiesenen Fachmann für die Bewertung von Kulturlandschaften als Referent gewinnen.
Dipl.-Ing. Michael Kloos ist Architekt und Stadtplaner an der rheinisch-westfälischen, technischen Hochschule Aachen. Am Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung ist er Autor des „Aachener Gutachtens“, das sich 2006 mit den visuellen Auswirkungen des Brückenbaus an der Elbe beschäftigte. Im Auftrag der UNESCO tragen weitere Bewertungen ebenso seine Handschrift, wie eine Dissertation zur Erhaltung und Weiterentwicklung von Kulturlandschaften.
Unter dem Titel „Kulturlandschaft Dresdner Elbtal – Vergangenheit als Zukunft“ lädt der Verein Dresdens Erben am Mittwoch, dem 27.01.2010, um 19:00 Uhr in den Plenarsaal des Dresdner Rathauses ein. Der Vortrag mit sich anschließender Diskussion gilt als Auftaktveranstaltung für eine ganze Reihe von Versammlungen zum gleichen Themenkomplex.
Hinweis: Nutzen Sie das Plakat der Vereine (Format A4: pdf-Datei / 218 kB oder Format A6: pdf-Datei / 98 kB), wenn Sie selbst auf die Veranstaltung aufmerksam machen möchten.