Dresdner, gebt der Vernunft eine Chance!
Wenn es zutreffen sollte, dass ich nicht nur weiß, was schlimm und hässlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück in Dresden aufgewachsen zu sein.
Erich Kästner
Der endlose und zermürbende Streit um den Bau der Waldschlößchenbrücke hat die Kommune der Stadt politisch gespalten und tiefe Gräben des gegenseitigen Unverständnisses aufgeworfen. Die Auseinandersetzung muss auch im Sinne eines Versöhnungsprozesses durch die Bürger dieser Stadt entschieden werden. Gerichtsentscheidungen können Dresden diese Aufgabe nicht abnehmen.
Ein wirklicher Kompromiss, der allen Beteiligten nützt, ist die Errichtung eines Tunnels. Er ist technisch machbar und politisch sinnvoll. Die Elbquerung würde gewährleistet, der einmalige Landschaftsraum bliebe unberührt, der UNESCO-Welterbestatus bleibt erhalten, der Bürgerwillen wird ernst genommen.
Der Bürgerentscheid, der eine Elbquerung am Waldschlößchen fordert, ist ein wichtiges Mittel der direkten Demokratie. Die Bürger der Stadt haben aber nicht über eine Brücke oder einen Tunnel abgestimmt – diese Optionen standen nicht – sondern sie stimmten für eine Verkehrslösung. Diese Lösung wird mit einem Tunnel erreicht. Somit wird letztendlich auch durch den Tunnel der Bürgerwille umgesetzt.
Diese Initiative agiert überparteilich und setzt sich zum Ziel, die Öffentlichkeit von der Tunnellösung zu informieren und sie schnellstmöglich zu verwirklichen. Alle Bürger der Stadt, die diese Lösung unterstützen, sind aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen.
Kompromisse setzen die Beherrschung der Kunst voraus, eine Torte so aufzuschneiden, dass jeder glaubt, er habe das größte Stück bekommen.
Ludwig Erhard